YouTube Podcasts: Alles, was wir wissen

Bis Ende 2023 sollen auch Podcasts bei YouTube Music erhältlich sein. Und bis Mitte 2024 wird dafür Google Podasts eingestellt. Was das alles für dich als Podcaster:in bedeutet und was du unternehmen musst, damit dein Podcast auch auf YouTube Music erscheint, erfährst du hier.

YouTube versucht sich mit Podcasts. Die Videoplattform integriert neu Podcasts bei YouTube (Music) (wir berichteten darüber). Und bis Mitte 2024 wird Google Podasts eingestellt. Was das alles für dich als Podcaster:in bedeutet und was du unternehmen musst, damit dein Podcast auch auf YouTube Music erscheint, erfährst du hier.

Podcasts auf YouTube

Eine grosse Anzahl der Podasthörenden (in den USA sind es 23 % wöchentliche User) tun dies über YouTube. Entweder gibt es den Podcast auch als Video oder es wird ein Standbild, z.B. das Cover des Podcasts, verwendet. Jeden Monat nutzen über 2,7 Milliarden Menschen YouTube! Das bedeutet für deinen Podcast: eine grosse Chance, deine Audience zu vergrössern.

YouTube oder YouTube Music?

Podcasts erscheinen sowohl auf YouTube (der Videoplattform), als auch auf YouTube Music. Bei YouTube Music wird kein Abo benötigt, um die Podcasts zu hören. Mit dieser speziellen Smartphone-App ist es dann auch möglich, Podcasts zu hören, ohne den Bildschirm anzulassen (das geht mit der YouTube-App nicht).

Bei YouTube wird automatisch ein Video zum hochgeladenen Audio generiert, bzw. es wird einfach das Cover des Podcasts verwendet. Das ist so ein «Half-step-approach», wie man es bei Buzzsprout nennt.

Beispiel, wie ein Podcast auf YouTube aussieht, der automatisch via RSS-Feed hinzugefügt wurde.

Was musst/kannst du als Podcaster:in machen?

Du solltest deinen RSS-Feed in YouTube integrieren. Google Podcast wird deinen Podcast nicht automatisch an YouTube weiterleiten. Das musst du also selber machen. Bis Ende Jahr siehst du in YouTube Studio die Möglichkeit, den RSS-Feed deines Podcasts zu integrieren. Ab da übernimmt dann YouTube und du musst nichts mehr tun.

Deine Hörenden, die auf Google Podcasts sind, haben hingegen die Möglichkeit, ihre Podcasts zu YouTube zu migrieren. Wenn die Anzahl Listens von Google Podcasts bei deinem Podcast gross ist, empfiehlt es sich, deine Community darauf aufmerksam zu machen.

  1. YouTube Studio öffnen
  2. Links auf Inhalte klicken
  3. Oben auf «Podcasts» gehen – dort siehst du dann deine Podcasts
  4. Alternativ kannst du auch oben rechts auf «Erstellen» und dann «Neuer Podcast»
  5. Wähle nun «RSS-Feed einreichen» aus
  6. Folge den Schritten und du bist fertig
  7. WICHTIG: Am Schluss musst du nochmals zu «Inhalte» und «Podcasts» und dort dann den Podcast «Veröffentlichen» – sonst ist er auf Privat gestellt und niemand wird Zugriff haben.

youtube.com/podcasts

Neu ist auch die Endung youtube.com/podcasts bei uns in der Schweiz aufgeschaltet. Dort kannst du neue Podcasts finden und durch die verschiedenen Podcasts stöbern.

Chancen

Neben der unglaublich hohen Nutzerzahl (siehe oben), ist YouTube auch die zweitgrösste Suchmaschine. Das heisst, Menschen suchen nach Themen über YouTube. Wenn dein Podcast dort gelistet ist, und du auch die Titel entsprechend wählst, damit deine Folgen von YouTube gefunden werden, ist das eine grosse Chance, dass dein Podcast von mehr Menschen entdeckt werden.

Kritik

YouTube tastet sich erst einmal langsam an Podcasts heran. Viele Fragen bleiben noch offen, bzw. einige Probleme sind noch nicht geklärt:

Statistik

Views auf YouTube sind nicht gleich Listens und Downloads bei Spotify oder Apple. YouTube sagt hier auch ganz explizit, dass diese beiden Indikatoren nicht verglichen werden dürfen. Denn wie die Views auf YouTube zustande kommen, weiss niemand so recht. Bei Podcasts ist es hingegen klar, weil die Statistiken IAB-zertifiziert sind.

Langfristigkeit

Vielleicht erinnert sich die eine oder der andere noch: Facebook wollte auch einmal ins Podcast-Game einsteigen und verkündete euphorisch, dass man Podcasts einen grossen Platz einräumen wolle auf der Plattform. Ein paar Monate danach waren Podcasts sang- und klanglos verschwunden. Wer sich die Mühe gemacht hatte, seinen Podcast auf Facebook zu integrieren, wurde abgestraft: Ausser Spesen nix gewesen. Ohne pessimistisch zu sein, aber diese Realität könnte auch bei YouTube eintreffen. Dann zum Beispiel, wenn sie merken, dass es doch nicht so viele Menschen gibt, die spezifisch auf YouTube Podcasts hören möchte. Aus diesem Grund werden auch die Podcasthosts, wie Captivate, Buzzsprout oder Podbean wohl eher noch zurückhaltend sein, wenn etwa Statistiken von YouTube ins Podcastdashboard des Hosts einfliessen sollen.

Technik

Wenn du eine neue Folge veröffentlichst, dann gibt es ein Update in deinem RSS-Feed. Dieses Update «crawlen» oder «pingen» Podcastplattformen wie Spotify, Apple oder PocketCasts und zeigen die neue Folge an. Wenn du nun eine Änderung an der Folge vornimmst, sei das am Titel oder am Audio selbst, dann geht dieses Update auch an die Plattformen und die neue Fassung erscheint dann dort. Beispiel: Du hast in deinem Audio einen Satz drin, den du vergessen hast, herauszuschneiden. Auch wenn deine Folge schon veröffentlicht wurde, kannst du im Nachhinein einfach ein neues Audio hochladen und die Episode wird aktualisiert.

Bei YouTube wird das anders sein. Dort wird nämlich jedes Mal eine Kopie deines Audios erstellt und auf YouTube hochgeladen. Updates sind nicht mehr möglich (ausser im Titel oder den Shownotes, diese werden automatisch aktualisiert). Wenn du dennoch eine Änderung vornehmen möchtest, musst du das erste Video/Audio löschen und es nochmals hochladen. Das heisst, du verlierst alle Views der ersten Version und startest wieder bei null.

Ads

YouTube hat eine strenge Ad-Policy. Ein Video (und dann auch ein Audio) darf keine Ads beinhalten. Es gibt aber Ausnahmen: Creator endorsements. YouTube schreibt: «You may include paid product placements, endorsements, sponsorships, or other content that requires disclosure to viewers in your videos. You have to let us know if you include any of those by selecting the paid promotion box in your video details.» Das bedeutet, dass du sogenannte Baked-in-Ads, welche von dir als Host gelesen werden müssen, verwenden darfst (Host-Read-Ads). Du musst dann einfach auf YouTube ein Häckchen machen, dass die Folge Werbung enthält. Das Problem: weil das Audio eine Kopie deines RSS-Feeds ist, kannst du nie wieder die Werbung ändern oder löschen, wenn das Ad in deiner Episode z.B. die gewünschte Anzahl Downloads erreicht hat. Die Werbung bleibt drin bei YouTube. Das ist ärgerlich, weil es unterdessen mit den grossen Podcasthosts (Captivate, Buzzsprout, etc.) möglich wäre, dynamische Ads einzufügen.

Fazit

Es ist schwierig zu sagen, ob sich Podcasts auf YouTube durchsetzen werden. YouTube ist eine Videoplattform und hat mit reinem Audio per se nichts zu tun. Menschen, die auf YouTube sind, erwarten deshalb Video und nicht reines Audio. YouTube geht diesen halben Schritt ins Podcast-Game, weil sie diese Unsicherheit auch haben. Laut Branchenkennern ist das Podcast-Team von YouTube/Google extrem klein. Deshalb können sie nicht im grossen Stil einfach Podcasts in YouTube integrieren, sondern müssen mit kleinen Schritten herangehen. Das bedeutet aber auch, dass das Projekt Podcasts scheitern kann. Spätestens Ende 2024 wissen wir mehr.

Quellen: Buzzsprout / YouTube / Google

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