Aktualisiert: 16. Januar 2023
Nimmst du deinen Podcast noch mit Zoom auf oder nutzt du schon eine professionelle Software? In kurzer Zeit sind Plattformen für die Remote-Aufnahme wie Pilze aus dem Boden geschossen. Für uns als Podcastfirma sind diese Tools unverzichtbar geworden. Auch in Schweizer Podcasts wird die Remote Aufnahme immer wichtiger. In diesem Beitrag erfährst du, welches das beste Tool ist und erhältst einen Überblick über Qualität, Preis und Usability. Wichtig: Es kommt immer auch auf die Qualität des Mikrofons und der Kamera darauf an. Und bei manchen Plattformen ist eine stabile Internetverbindung wichtig.
Schau dir unbedingt meine Alternative unten an zu diesen Plattformen.
Plattformen
Folgende Plattformen wurden für diesen Artikel getestet. Nicht alle haben es aber in den Artikel oder die Rangliste geschafft.
Gewinner: Riverside.fm
Riverside.fm hat beim Vergleich am besten abgeschnitten. Das Handling ist sehr gut, die Benutzeroferfläche einfach gestaltet und – das Wichtigste – die Qualität ist spitze, sowohl für Audio wie auch für Video. Abzug gab’s einzig beim Preis: Für 7,50 Dollar pro Monat kannst du 2 Stunden Video und Audio aufnehmen. Je nach Anwendungsfall reicht das aber und der Preis ist verkraftbar. Und 60 Minuten schenkt dir Riverside.fm, um das Tool auszuprobieren.
Im folgenden Video siehst du die Aufnahme mit Konrad Weber als Beispiel. Sie ist ungeschnitten. Meine Spur ist bewusst nicht im Video.
Weitere Rangliste
Hier sind alle Plattformen aufgelistet und sortiert nach ihrer Bewertung.
Podcastle
Diese Plattform bietet alles, was du als Anfänger:in oder Hobby-Podcaster:in brauchst: Recordingstudio, Editing-Tool, Remote-Tool, lizenzfreie Musik und theoretisch eine Transkriptfunktion, die natürlich aber kein Schweizerdeutsch kann. Mit nur 11.99 Dollar pro Monat ist Podcastle nicht nur günstig, sondern bietet auch sehr viel. Es können Interviews remote aufgezeichnet werden und bereits hier überzeugt das Design, die Usability und die Aufnahme.
Danach kann die Aufnahme im Editor bearbeitet und geschnitten werden. Und das super tolle: es gibt sogar eine Datenbank für Lizenzfreie Musik, die direkt vom Editor eingefügt werden kann.
Zencastr
Zencastr war lange DIE Plattform, wenn es um Remote-Podcasts geht. Leider gab es bei unseren Recordings in der letzten Zeit immer wieder mühsame Bugs – sei dies in der Aufnahme selbst oder, dass z.B. bei diesem Test die Testperson nicht dem Recording beitreten konnte. Das ist natürlich blöd… Und besonders mühsam ist dies bei Gästen, die nicht viel Zeit haben. Ansonsten wäre Zencastr top mit unschlagbarem Pricing: Der Hobby-Plan ist gratis und man kann so viele Aufnahmen machen, wie man möchte. Möchte man HD-Aufnahmen, zahlt man 18 Dollar pro Monat.
Für den Test habe ich die Aufnahme genommen, die ich bereits für einen anderen Post gemacht habe, als Zencastr die Video-Funktion eingeführt hat. Ich hoffe auf Besserung.
Clearcast.io
Clearcast.io hat mit Abstand die beste Audioqualität geliefert. Hier gibt’s aber auch nur Audio, kein Video. Die Benutzeroberfläche wirkt etwas veraltet, doch findet man sich schnell zurecht. Bei Clearcast.io erhältst du 20 Minuten gratis, danach kostet das Abo pro Monat 25 Dollar. Dafür erhältst du dann 10 Stunden Aufnahmezeit. Ein stolzer Preis – doch wer Qualität sucht, ist hier an der richtigen Stelle.
Squadcast
Squadcast ist in der Funktion und der Usability ganz ähnlich wie Riverside.fm und Zencastr. Es gibt eine Video und eine Audio-Version und im Pricing ein Gratis-Abo. Squadcast wurde von der Transkritpionssoftware Descript aufgekauft. Wenn du Descript bereits hast oder dir überlegst, auch ein Tool zur Transkription zu haben, dann schau dir das Gesamtpaket an.
Soundtrap
Soundtrap gehört zu Spotify. Das Programm bietet eine riesige Pallette an Möglichkeiten und ist eigentlich ein vollwertiges Sound-Programm, wie Audacity oder Garage Band – aber online. Ab 8 Dollar pro Monat bist du dabei und kriegst nicht nur die Möglichkeit, remote Interviews aufzunehmen, sondern gleich ein richtiges Bearbeitungsprogramm. Die Qualität ist gut, die Usability mit den vielen Funktionen aber etwas Unübersichtlich.
Cast
Cast hat solide Ergebnisse gezeigt. Die Benutzeroberfläche ist simpel und übersichtlich. Nach einer kostenlosen Versuchsphase von einem Monat zahlt man 10 Dollar für 10 Stunden.
Cleanfeed
Etwas anders in der Aufmachung ist Cleanfeed. Das «Aufnahmestudio» ist ein kleines, separates Fenster, das sich öffnet. Cool, wenn man noch andere Fenster offen hat und man dennoch ein Auge auf die Aufnahme werfen möchte, ob alles ok ist. Es ist aber etwas kompliziert dargestellt. Die Standartversion ist gratis, wenn man aber z.B. Multitrack-Recording möchte, kostet das dann gleich 34 Dollar pro Monat.
Hier kommst du nicht rein…
Nicht in den Test-Artikel geschafft haben es ipDTL, Iris und RINGR. Sie sind entweder extrem schlecht oder so kompliziert zu bedienen, dass ich eine gefühlte halbe Stunde versucht habe, die Aufnahme zu starten.
Alternative 1: Aufnahme mit dem Handy
Gute Qualität erreichst du auch mit einem physischen Aufnahmegerät bei deinem Interviewgast. Dazu bittest du sie/ihn, mit einem Headset ein Sprachmemo mit dem Handy zu machen und dir das Audiofile danach per E-Mail zu schicken. Nicht per WhatsaApp, da die Qualität heruntergeschraubt wird!
Alternative 2: Zoom
Natürlich kannst du auch auf Zoom ausweichen. Wenn beide Personen eine gute Internetverbindung haben, funktioniert Zoom ziemlich gut. Leider habe ich in der Vergangenheit grössere Lags in den Aufnahmen gehabt, weshalb ich mit Zoom vorsichtig bin.